
40 Jahre Sportgemeinschaft Dülken 1860/95 e. V.
Bei schönstem Sonnenschein und guter Laune feierte man am vergangenen Samstag (26.09.) das große Jubiläum zum 40. Geburtstag der SG Dülken. Viele Familien fanden den Weg zum Ransberg und sollten sehr viel Spaß haben. So gab es ab 14 Uhr neben der "Kinder-Haupt-Atraktion" - dem Kletterfelsen oder besser der Hüpfstätte - die Möglichkeit Boule zu erlernen. Mit Unterstützung der in Viersen ansässigen Spielerinnen und Spieler wurden verschiedene Zieltreffübungen unter Anleitung angeboten. Im Anschluss konnte man auch richtige Spiele machen.
Viele Neulinge, Kinder, Eltern und Vereinsmitglieder samt Vorstand nahmen dieses schöne und durchaus anspruchsvolle Spiel an und versuchten sich an den diversen Stationen und Spielfeldern.
Ebenso genutzt wurden das Street-Soccer-Feld, wie auch der warme Sand der eigenen Beach-Anlage bei Rückschlagspiele.
Für das leibliche Wohl sorgten die vielen Kuchenspenden und der große Holzkohle-Grill. Eine rundum gelungene Familienfeier zum Jubiläum der Sportgemeinschaft.
Allen Helferinnen und Helfern einen recht herzlichen Dank.
Chronik über den Zusammenschluss
Die SG Dülken 1860/95 e.V. wurde im Jahre 1969 aus dem Zusammenschluß der beiden Vereine TV 1860 Dülken und dem TV Eintracht 1895 gegründet.
Hier erhalten sie eine PDF-Datei (6MB) der Festschrift zum 60jährigen Bestehen des TV Eintracht Dülken.
60 Jahre Turnverein „Eintracht" Dülken
Es gibt vielerlei Gelegenheiten, ein Fest zu feiern. Feste werden immer gefeiert, auch dann, wenn nicht gerade ein besonderes Ereignis den Anlaß dazu gibt. Feste sollen auch gefeiert werden; denn was gibt es Schöneres, als daß sich Menschen zusammenfinden, um für ein paar Stunden die Sorgen des grauen Alltags zu vergessen und sich mit gleichgesinnten lieben Menschen dem Vergnügen hinzugeben. Geboren aus solchen Festen ist das Zusammengehörigkeitsgefühl und daraus ergibt sich auf die Dauer ganz von selbst eine Einträchtigkeit.
So wird auch heute wieder ein Fest gefeiert. Ein Fest aber, das einen weit tieferen Grund hat. Heute nämlich jährt sieh zum 60. Male der Tag, an dem eine kleine Schar Dülkener Menschen den Grundstein legten zu einem Verein, der das turnerische Leben in Dülken zu weiterer Blüte kommen lassen sollte. Es war ein schweres Beginnen, doch stark in dem Willen und in der frohen Zuversicht auf ein Gelingen ging man an dieses hehre Werk, um es in kurzer Zeit, natürlich nicht ohne Verzicht auf persönliche und materielle Opfer, zu einer Bedeutsamkeit zu entwickeln. Der Turnverein „Eintracht“ 1895 e. V. war gegründet und damit auch das Interesse an der Turnerei weiter geweckt. Immer mehr Idealisten fanden den Weg zum TV „Eintracht" und schon nach wenigen Jahren lief der Turnbetrieb auf vollen Touren. Aus dieser Tatsache läßt sich erkennen, mit welchem Ehrgeiz ein jeder bei der Sache war. Nicht zuletzt gaben die bei der Gründung festgelegten Satzungen den Ausschlag für die Weiterentwicklung des Vereins. In diesen Satzungen hieß es u. a, daß nur solche Mitglieder aufgenommen werden, die sich regelmäßig aktiv am Turnbetrieb beteiligen, und an einer anderen Stelle, daß unentschuldigtes Fernbleiben von den Turnstunden mit einer Geldbuße geahndet werde und bei viermaliger hintereinanderfolgender Nichtteilnahme an den Turnstunden ohne zwingenden Grund der Ausschluß erfolge.
Die Vergangenheit hat bewiesen, daß unter diesen Grundsätzen die turnerische Disziplin und vor allen Dingen die turnerischen Leistungen des Einzelnen und der Gesamtheit sich stetig weiterentwickeln konnten.
Bereits das Jahr 1898 brachte dem „jungen" Verein die erste große Bewährungsprobe, indem ihm die Austragung des 1. Gauturnfestes des niederrheinischen Grenzturngaues übertragen wurde. Dieses Fest fand auf dem damaligen Freigelände an der Süchtelner Straße (heute Baugeschäft Fürwentsches) statt.
Audi das 2. Gauturnfest im Jahre 1906 ward dem TV „Eintracht" übertragen, das die erste gleiche Veranstaltung bei weitem übertraf. Der Zustrom an Neumitgliedern war hiernach so groß, daß abteilungsmäßig Turnstunden eingerichtet werden mußten und eine Alters- wie auch Schülerabteilung gebildet wurden.
Bei allen weiteren kleineren und auch größeren Veranstaltungen waren von nun an die Turner des TV „Eintracht" vertreten und mancher kehrte mit einem Siegerkranz zurück.
Die Jahre 1908 und 1913, die Jahre der Deutschen Turnfeste in Frankfurt bzw. Leipzig, sahen ebenfalls Eintracht-Turner unter den Teilnehmern, die jeweils eine Musterriege stellten und mit schönem Erfolg heimkehrten.
Im Jahre 1908 wurde der Gedanke wach, neben dem Geräteturnen auch Sommerspiele zu betreiben und schnell fanden sich für das sodann eingeführte Faustballspiel am Karlsplatz (Karlstraße), am Wasserturm und später in der Sandgrube am Busch geeignete Übungsgelände.
Aber auch in der Frage einer idealen Turnstätte brachte das Jahr 1911 eine begrüßenswerte Lösung. Fand man sich bisher zu den üblichen Turnstunden immer in Wirtschaftssälen zusammen, hatte man nunmehr ausreichende Übungsgelegenheit in der neuerstellten Turnhalle. Doch sollte diese Freude schon schnell ein Ende finden. Der Ausbruch des ersten Weltkrieges hatte die Stillegung des gesamten Turnbetriebes zur Folge.
Eine große Lücke riß der Heldentod vieler Turnkameraden in die Reihen des Vereins, wovon er sich erst nach vielen Jahren wieder erholen sollte.
Doch unmittelbar nach Kriegsende fanden sich wieder die bewährten Turnbrüder zusammen und ihre Liebe zur edlen Turnerei sollte auch den Aufschwung nicht vermissen lassen. Das 25-jährige Vereinsjubiläum im Jahre 1920 brachte wieder die erste größere sportliche Veranstaltung, und zwar ein Gau-turnfest des niederrheinischen Grenzturngaues, das auf der großen Festwiese im Dülkener Stadtgarten mit großem Erfolg durchgeführt wurde.
Abgesehen von den kleineren Sport- und Turnfesten, wo man sowieso immer vertreten war, trat der Verein immer mehr in den Vordergrund und von Jahr zu Jahr wuchs die große Vereinsfamilie zu einer der bedeutendsten des Kreisgebietes heran. Eine Turnerinnenabteilung ward im Jahre 1921 gegründet und ein Jahr später folgte die Einführung des Handballspiels.
Leider verhinderte ein Verbot der Besatzungsmacht im Jahre 1923 (Ruhreinmarsch) die Teilnahme an dem gewaltigsten aller Deutschen Turnfeste, das in München stattfand.
Dafür aber sollten die Teilnahmen an den anderen folgenden Veranstaltungen einen Beweis für die stete Aufwärtsentwicklung, einen Beweis für die stets anwachsenden Leistungen des TV „Eintracht" liefern. Das Kreisturnfest des Kreises 8b (Rheinland) der DT im Jahre 1927 in Remscheid endete mit einem großen Erfolg für den TVE; beim Deutschen Turnfest in Köln (1928) stellte der Verein zwei Sieger; im Jahre 1933 heim Deutschen Turnfest in Stuttgart war es ein Sieger und beim Deutschen Turn- und Sportfest in Breslau 1933 waren vier Sieger.
Während des zweiten Weltkrieges, der wiederum zur völligen Einstellung des Spielbetriebes in den meisten Abteilungen führte, konnten einige Altersturner und Turnerinnen den Turnbetrieb in etwa aufrechterhalten und direkt nach Beendigung standen wiederum die bewährten Kräfte zur Verfügung, die unentwegt und unverzagt wieder von vom anfingen, diesmal aber auf eine noch größere Zahl alter verdienter und der besten Mitarbeiter verzichten mußten, die der Heldentod aus ihrer Mitte gerissen hatte. Langsam bildete sich wieder ein Stamm von Aktiven heran und bereits 1947 konnte man eine Abordnung zum Kreisturn- und Sportfest nach Remscheid entsenden. Dem folgte die Teilnahme am Rheinischen Bundesturnfest in Moers und 1953 am Deutschen Turnfest in Hamburg, das für den Verein den bisher schönsten und größten Erfolg brachte. Insgesamt elf Sieger wurden nach der Rückkehr von der gesamten Dülkener Bevölkerung stürmisch gefeiert. Ein Aufschwung, wie man ihn sich in den kühnsten Träumen nicht ausgemalt hatte. In diesem Jahre, dem Jahre des 60-jährigen Vereinsjubiläums, wurde der „Hamburger" Erfolg mit siebzehn Siegern beim Rheinischen Bundesturnfest in Bergisch-Gladbach unterstrichen.
Die Handballabteilung kann ebenfalls von einer erfolgsbetonten Zeit sprechen: denn die I. Mannschaft nimmt seit Jahren schon einen beachtlichen Mittelplatz in der zweithöchsten Handballklasse, der Landesliga, ein.
Eine stolze Bilanz, die jedoch nur einen sehr kleinen Ausschnitt aus der wirklichen großen Siegerliste ausmacht. Erwähnenswert und nicht vergessen werden darf in diesem Zusammenhange der größte Erfolg eines Eintracht-Mitgliedes, Josef Sehr, der vor dem Kriege im Marathonlauf Kampfspielsieger in Breslau wurde.
Nicht nur die Sieger selbst, denen an dieser Stelle für ihre hervorragenden Leistungen ein besonderes Dankeswort gilt, sind aber an dieser Entwicklung im Verein beteiligt, sondern auch diejenigen Männer, die in all den Jahren dem Verein die Treue gehalten haben und die das Vereinsschifflein über alle Klippen der Zeit hinwegsteuerten. So darf man besonders den Gründungsvorsitzenden Richard Geduldig, den langjährigen Vorsitzenden und heutigen Ehrenvorsitzenden Dr. Wilhelm Tillmann, den langjährigen II. Vorsitzenden Gottfried Dünwald, die Turnwarte Jean Feldges, Hubert Müller und Karl Schmitz, ganz besonders aber den jetzigen Vorsitzenden Bernhard Storch nennen, die ihre ganze Liebe dem Turnverein „Eintracht" schenkten und auch zum Teil heute noch entgegenbringen, Unter Leitung von Bernhard Storch ging im Jahre 1952 ein langgehegter Wunsch, eine eigene Sportstätte zu besitzen, in Erfüllung. Im Dülkener Stadtgarten entstand unter den fleißigen Händen zahlreicher Mitglieder das „Eintracht-Stadion", das im Juli 1952 feierlich eingeweiht wurde.
Und heute…! Wieder sind es Mitglieder des Vereins, die allabendlich in freiwilliger Arbeit ein großes Projekt in Angriff genommen haben, den Bau eines eigenen Vereinshauses. Mögen die Arbeiten zu diesem Heim weiter gut voranschreiten und möge der Geist im TV „Eintracht" in der Folgezeit von dem gleichen Idealismus getragen sein; denn alles was er erstrebt, dient nicht Selbstzwecken, sondern einzig und allein der Volksertüchtigung und der Volksgesundung.
Aus der Festschrift „60 Jahre Turnverein Eintracht 1895 e.V. Dülken“ (1955) ohne Autor
Erstellt von Heinrich-K. Bahnen 7/2009